Praktikum, Praxissemseter und Vorbereitungsdienst am Goethe-Gymnasium
Schulen und Lehrkräfte übernehmen in unserer Gesellschaft eine wichtige Aufgabe, indem sie junge Menschen fit für ihre Zukunft machen. Für diese anspruchsvolle Aufgabe werden verantwortungsbewusste und kreative Menschen benötigt, die sich engagieren und Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben.
Die Lehramtsausbildung in NRW bereitet angehende Lehrer*innen auf diese Aufgabe vor und gliedert sich in eine universitäre Phase und eine berufspraktische Phase, in denen die erforderlichen pädagogischen und fachlichen Fähigkeiten nahe an der Praxis gesammelt und vermittelt werden.
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) der WWU Münster und dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Rheine ist das Goethe-Gymnasium Ibbenbüren Ausbildungsschule.
Praxiselemente während des Studiums
Die Lehramtsausbildung beginnt i.d.R. mit einem Studium, welches in NRW drei Praxiselemente enthält:
- ein Eignungs- und Orientierungspraktikum (EOP) zu Beginn des Lehramtsstudiums dient als bildungswissenschaftlich oder fachdidaktisch begleitetes Praktikum der kritisch-analytischen Auseinandersetzung mit der Schulpraxis, der Reflexion der Eignung für den Lehrer*innenberuf und der Entwicklung einer professionsorientierten Perspektive für das weitere Studium.
- ein mindestens vierwöchiges, i. d. R. außerschulisches Berufsfeldpraktikum, eröffnet den Studierenden konkretere berufliche Perspektiven außerhalb des Schuldienstes oder gewährt Einblicke in die für den Lehrerberuf relevanten außerschulischen Tätigkeitsfelder.
- ein Praxissemester von mindestens fünf Monaten Dauer während des Masterstudiums, das bildungswissenschaftlich und fachdidaktisch durch die Hochschule vorbereitetet wird, schafft berufsfeldbezogene Grundlagen für die nachfolgenden Studienanteile und den Vorbereitungsdienst.
Das Eignungs- und Orientierungspraktikum (EOP) am Goethe-Gymnasium
Während des EOP am Goethe-Gymnasium gewinnen Lehramtsstudierende einen ersten Einblick ins Berufsfeld Schule. Sie können in einem Zeitraum von ca. fünf Wochen im Unterricht hospitieren, einzelne Unterrichtselemente unter Anleitung selbst durchführen und mit Blick auf Schule und Unterricht einen Perspektivwechsel vornehmen.
Wir bieten pro Schuljahr mindestens 5 Praktikumsplätze in zwei verschiedenen Zeiträumen an. Diese liegen jeweils zu Beginn der beiden Schulhalbjahre, i.d.R. von August bis September bzw. von Februar bis März.
Je nach Kapazität bieten wir für Studierende aus Niedersachen auch die Möglichkeit ihr Allgemeines Schulpraktikum (ASP) und Basisfachpraktikum (BFP) bei uns zu absolvieren.
Studierende richten ihre Anfragen und Bewerbungen für einen Praktikumsplatz bitte per E-Mail direkt an unser „A-Team“ (ausbildung©goethe-gymnasium.eu), das für den organisatorischen Ablauf des Praktikums und die überfachliche Betreuung der Praktikant*innen zuständig ist.
- Einführungsveranstaltung und Erstgespräche
- Zwischenreflexion
- Abschlussreflexion und Beratung
Das Praxissemester am Goethe-Gymnasium
Ziel des Praxissemesters ist es, im Rahmen des universitären Masterstudiums Theorie und Praxis professionsorientiert miteinander zu verbinden und die Studierenden auf die Praxisanforderungen der Schule und des Vorbereitungsdienstes wissenschafts- und berufsfeldbezogen vorzubereiten.
Die Durchführung des Praxissemesters liegt in der Verantwortung der Universität und wird an unserer Schule in Kooperation mit dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) in Rheine durchgeführt.
Das Praxissemester an unsrer Schule vertieft Eindrücke aus dem EOP und erlaubt eine Rückkopplung an das Studium. Für die Dauer eine Schulhalbjahres begleiten die Studierenden verschiedene Lerngruppen in längerfristigen Unterrichtsvorhaben, planen unter Anleitung erfahrener Ausbildungslehrkräfte Unterricht und führen diesen durch. Sie nehmen, z.B. durch Teilnahme an Fach-, Lehrkräfte- und Schulkonferenzen, an Informationsveranstaltungen, an Beratungsgesprächen sowie pädagogischen und Zeugniskonferenzen, aber auch an vielfältigen außerunterrichtlichen Angeboten umfassend an der Berufswirklichkeit in der Schule teil.
Die Vergabe der Praxissemesterplätze erfolgt zentral über das Portal zur Vergabe von Praktikumsplätzen im Praxissemester (PVP), über das Studierende gemäß ihres studierten Lehramtes und der Studienfächer unserer Schule zugewiesen werden.
Organisation des Praxissemesters am Goethe-Gymnasium:
- organisatorische Betreuung durch unser „A-Team“
- fachliche Betreuung durch zugewiesene Fachmentor*innen, die bei Stundeplangestaltung und inhaltlichen Aspekten der Unterrichtsvorhaben und Studienprojekte unterstützen
- Unterrichtshospitationen und Unterrichtsversuche bei weiteren Fachkolleg*innen
- abschließende Bilanz- und Perspektivgespräche (BPG) mit den Studierenden und der überfachlichen Betreuung des ZfsL durch das „A-Team“
Der Vorbereitungsdienst (Referendariat) am Goethe-Gymnasium
An das Studium schließt sich i.d.R. die zweite Phase der Lehrer*innenausbildung, der Vorbereitungsdienstes an, der durch die Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung (OVP) vom 10.4.2011 geregelt ist und eine Dauer von 18 Monaten hat.
Standard-, Wissenschafts-, Handlungsfeld- und Personenorientierung als ausbildungsdidaktische Prinzipien prägen den reformierten Vorbereitungsdienst in NRW. Am Ende des Vorbereitungsdienstes steht die am Kerncurriculum und den Kompetenzen und Standards der OVP 2011 orientierte Staatsprüfung.
Im Rahmen ihrer Ausbildung werden die Lehramtsanwärter*innen gleichwertig am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfSL) Rheine in Fach- und Kernseminaren sowie am Goethe-Gymnasium als Ausbildungsschule ausgebildet.
Die Unterrichtsverpflichtung während der Ausbildung umfasst durchschnittlich 14 Wochenstunden, wovon auf den selbstständigen Unterricht im zweiten bis fünften Ausbildungsquartal durchschnittlich neun Wochenstunden entfallen.
Organisation der der 18-monatigen Ausbildung am Goethe-Gymnasium
- Das „A-Team“ unterstützt alle Referendar*innen und alle anderen an der Ausbildung Beteiligten bei der Leher*innen-Ausbildung, u.a.:
- Gestaltung der schulischen Einführungsveranstaltung, Hospitationspläne, etc.
- Durchführung der Eingangs- und Perspektivgespräche mit der ZfsL-Kernseminarleiter*in
- Begleitung bei Unterrichtsbesuchen und bei Bedarf Angebot freiwilliger Hospitation
- inhaltliche Ergänzung des Ausbildungscurriculums durch regelmäßige thematische Schulgruppensitzungen
- Anhörung zu prüfungsrelevanten Aspekten vor Eintritt in die Unterrichtspraktischen Prüfungen (UPP) gem. §32 OVP
- Die Referendar*innen unterstützen die Fachkonferenzen und arbeiten engagiert und innovativ in verschiedenen Bereichen und Arbeitskreisen mit. Die Ausbildung endet mit der Prüfung zum Zweiten Staatsexamen, die am Goethe-Gymnasium stattfindet – mitgetragen von unseren Schülerinnen und Schülern.
Zeitliche Gliederung
- 1. Ausbildungsquartal: Im ersten Ausbildungsquartal beginnt der Vorbereitungsdienst am Goethe-Gymnasium nach einer kurzen Phase der Orientierung und des Ankommens, die v.a. Hospitationen in möglichst vielen verschiedenen Lerngruppen und bei möglichst verschiedenen Kolleg*innen in beiden Fächern sowie einer Intensivphase an den Schulen der Fachleitungen des ZfsL umfasst, mit einer ersten Phase intensiven Ausbildungsunterrichts (Hospitationen und Unterricht unter Anleitung) in beiden Ausbildungsfächern.
- 2. – 5. Ausbildungsquartal: Im zweiten bis fünften Ausbildungsquartal umfasst die Ausbildung selbstständigen Unterricht und Ausbildungsunterricht in allen Formen von Präsenz- und etwaigem Distanzunterricht, in die die Lehramtsanwärter*innen einbezogen sind.
- 6. Ausbildungsquartal: Im sechsten Ausbildungsquartal, in dem auch die Prüfung zum zweiten Staatsexamen stattfindet, findet weiterhin Ausbildungsunterricht im Umfang von durchschnittlich 14 Wochenstunden statt.
Links & Downloads
- Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) der WWU Münster
- Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Rheine
- Eignungs- und Orientierungspraktikum (EOP)
- Informationen zum Praxissemester
- Portal zur Vergabe von Praktikumsplätzen im Praxissemester (PVP)
- Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung (OVP)
- Das Kerncurriculum
- Lehrerausbildungsgesetz (LABG)
- Lehramtszugangsverordnung (LZV)
- Praxiselementeerlass (Runderlass)
- Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung für Lehrämter an Schulen (Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung – OVP)
Kontakt
Zuständig für alle Belange der Lehrer*innenausbildung am Goethe-Gymnasium ist das „Team Ausbildung“ (K. Jackson, C. Laabs, V. Lausmann, C. Mailahn)
ausbildung©goethe-gymnasium.eu
Rechtliche Grundlagen zur Lehrer*innenausbildung
- Das Lehrerausbildungsgesetz (LABG) regelt die Ausbildung für Lehrämter an öffentlichen Schulen, so auch die Praxiselemente in der Lehrerausbildung (§ 12)
- Die Lehramtszugangsverordnung (LZV) definiert die Voraussetzungen für den Zugang zum Vorbereitungsdienst, der zweiten Phase der Lehrerausbildung. Neben den Vorschriften zum Lehramtsstudium für die Bachelor-/Master-Studiengänge sind darin die Kompetenzen und Standards zum EOP (§ 7) enthalten
- Der Praxiselementeerlass (Runderlass) regelt die Durchführung der Praxiselemente in den lehramtsbezogenen Studiengängen
- Die Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung für Lehrämter an Schulen (Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung – OVP)